Universität, Siegen

Sanierung Uni Siegen – erstes
SEP-Verfahren abgeschlossen
Der BLB Dortmund hat mit dem SEP-Verfahren ein innovatives Modell für Bauprojekte etabliert. Ein Beispiel ist die Sanierung der Universität Siegen: Schadstoffsanierung, moderne Großküche und eine neu gestaltete Bibliothek.
  • Zu sehen ist das Bauen im Bestand-Projektes Universität Siegen aus der Vogelperspektive © HGEsch
    Zu sehen ist das Bauen im Bestand-Projektes Universität Siegen aus der Vogelperspektive © HGEsch
  • Zu sehen ist die Hausfassade das Bauen im Bestand-Projektes Universität Siegen © HGEsch
    Zu sehen ist die Hausfassade das Bauen im Bestand-Projektes Universität Siegen © HGEsch
  • Zu sehen ist die umgebaute Bibliothek das Bauen im Bestand-Projektes Universität Siegen © HGEsch
    Zu sehen ist die umgebaute Bibliothek das Bauen im Bestand-Projektes Universität Siegen © HGEsch

Der BLB Dortmund hat mit dem sogenannten SEP-Verfahren ein neues Vergabe- und Ausführungsverfahren etabliert. SEP-Verfahren steht für Schlüsselfertige Errichtung mit integrierter Planung. Während der Angebotsphase wurde von dem von uns beauftragten Planungsteam die Vorplanung ausgearbeitet. Auf Basis dieser Planung wurde ein erstes Angebot erstellt. Nach Auftragserteilung wird die Planung in der Entwurfsplanung weiterbearbeitet und eine vertiefte Kostenberechnung durchgeführt, die dann später in die Auftragssumme eingeht. Zu diesem Zeitpunkt hat der Auftraggeber noch die Möglichkeit aus dem Projekt auszusteigen, wenn zum Beispiel der Angebotspreis nicht ins Budget passt oder mit besonderen Auflagen aus der Baugenehmigung zu rechnen ist.

Die Uni Siegen wurde in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts von A.H.I.-Bau, einem in der Strabag AG verschmolzenen Unternehmen, in Arbeitsgemeinschaft errichtet. Die Gebäude wurden, wie in der damaligen Zeit bei vielen Universitätsneubauten üblich, hauptsächlich in Stahlbeton-Fertigteil-Bauweise errichtet. Nach mehr als 40 Jahren Nutzung war eine Sanierung erforderlich. Es wurden die Gebäude H und K (Institutsgebäude), M (Mensa) und UB (Bibliothek) saniert. Diese Gebäude waren seinerzeit auch die ersten Gebäude, die auf dem Campus gebaut wurden. Dort sind die Zentralen für die Versorgung des gesamten Campus mit Strom, Wasser, IT und BMA untergebracht. Diese Zentralen und die Medienversorgung mussten im Zuge von mehrmonatigen Vorabmaßnahmen in andere Gebäude verlegt bzw. provisorisch weiter betrieben werden.

Mit der Schadstoffsanierung (Asbest, PCB, KMF) starteten die eigentlichen Bauarbeiten im Oktober 2017. Der Umfang stellte sich als wesentlich umfangreicher als beauftragt heraus und zeigte, dass damals sehr großzügig die nach heutiger Kenntnis gesundheitsschädlichen Baustoffe eingesetzt wurden. Die Sanierungsarbeiten an den Gebäuden umfassten die Erneuerung der Fassade, der TGA und des Innenausbaus. Am Rohbau waren wenige Arbeiten erforderlich; der Einbau von drei kleineren Aufzugsschächten und der Umbau eines Teilbereiches der Mensa sind hier zu erwähnen.

Die neue Großküche im Gebäude M hat eine Leistung von 3.500 Essen pro Tag bei ca. 900 Sitzplätzen im Speiseraum. Während des Rückbaus der alten Küche wurde festgestellt, dass die Küche im Laufe der vergangenen Jahrzehnte mehrfach umgebaut wurde. In Folge dieser Umbauten wurden in der Stahlbetondecke unter der Küche sehr viele Durchbrüche vorgefunden. Weitere Durchbrüche für die aktuelle Küchenplanung waren statisch nicht mehr vertretbar. Daher mussten rund 50 Deckenfelder ausgetauscht werden.
Bei der neuen Universitätsbücherei wurde in Abstimmung mit der Uni ein modernes Nutzungskonzept umgesetzt. Auf drei großzügigen Etagen haben die Nutzer Zugriff auf 800.000 Bücher und Exponate, moderne Arbeitsplätze wurde eingerichtet. Ergänzt wird die Bibliothek um eine Rollregalanlage im Untergeschoss mit 8.900 Stellmetern.

Die Bibliothek wurde im Juni und die anderen Gebäude im August 2020 an die Nutzer übergeben.

Auftraggeber
BLB NRW, Niederlassung Dortmund
Bauzeit
10/2017 - 08/2020
BGF
31.770 m²

Leistungen